4:4! Kurioses Ergebnis! Kurioses Spiel!
Zwei völlig verschiedene Halbzeiten führten zu einem letztlich leistungsgerechten Unentschieden.
Aber der Reihe nach:
Den personellen Engpass im Sturm nutzte unser Trainer Matze E. zu einem taktischen Schachzug. Er betraute Bernd R. mit der Aufgabe, als „falscher Neuner“ im Strafraum des Gegners für Alarm zu sorgen. Aus dem Mittelfeld sollten sich Stefan Sch., Eric G. und Marcel K. rotierend in die Offensive einschalten. Das Konzept ging von Anfang an hervorragend auf und wurde früh belohnt. Nach 10 Spielminuten wurde Eric G. auf der rechten Außenbahn frei gespielt. Er servierte eine perfekte Flanke in den Strafraum, die genau die richtige Schärfe und Höhe hatte. Bernd R. setzte seinen Körper geschickt ein und kam so vor seinem Gegenspieler aus 7 Metern zum Kopfball. Dieser schlug unhaltbar im kurzen Eck ein.
In der 25. Minute gelang der nächste Streich. Ein Angriff der Dechsendorfer konnte am eigenen Strafraum abgefangen werden. Und dann ging es überfallartig. Stefan Sch. setzte auf der halb linken Seite zu einem unwiderstehlichen Antritt an, dem sein Gegenspieler nicht folgen konnte. Robert G. passte präzise in seinen Lauf. Aus vollem Tempo passte Stefan Sch. flach in die Mitte. Dort stürmte wieder Bernd R. an. Gegen die Laufrichtung des Torwarts versenkte er die Kugel in der rechten Torecke.
Fünf Minute später sezierte Matze E. mit einem Diagonalpass von halb links auf die halb rechte Seite die Dechsendorfer Abwehr. Dort hatte sich diesmal Stefan Sch. an der Strafraumgrenze frei geschlichen und versenkte die Kugel mit seiner „rechten Klebe“.
Danach dauerte es nur drei Minuten, bis wir wieder jubeln durften. Diesmal wurde Mario S. halb links frei gespielt und konnte aus vollem Lauf den Ball am Torwart vorbei „einlochen“. Somit stand es zur Halbzeit völlig verdient 0:4. Die gegnerische Mannschaft kam zwar im Mittelfeld zu einigen nett anzusehenden Aktionen. Wirklich torgefährlich war sie aber nicht.
Das sollte sich in der zweiten Halbzeit grundlegend ändern. Die Dechsendorfer kamen aggressiv und äußerst kämpferisch auf den Platz zurück. Obwohl wir in der Halbzeit genau davor gewarnt hatten, gelang es uns nicht, uns den Angriffswellen effektiv entgegenzustellen.
Bereits in der 51. Minute mussten wir das 1:4 hinnehmen bzw. erzielten wir es durch ein blitzsauberes Eigentor selbst. Dies gab den Dechsendorfern natürlich zusätzlichen Auftrieb. Wir hingegen wurden von Minute zu Minute unsicherer. Die Bälle wurden unkontrolliert nach vorne geschlagen. Dies ging soweit, dass mancher DJK-Spieler in brenzligen Situationen vor Nervosität den Ball nicht mehr richtig traf.
So entstand auch das zweite Gegentor. Im eigenen Strafraum gelang es uns nicht, den Ball entscheidend zu klären, obwohl verschiedentlich die Chance bestand. Einer traf den Ball nicht richtig, ein anderer schoss einen Gegenspieler an. Schließlich konnte der gegnerische Stürmer gar nicht mehr anders, als ein Tor zu erzielen. Und so ging es dann die gesamte zweite Halbzeit. Uns gelang es nicht mehr, Ruhe und Ordnung ins unseren Spielaufbau zu bringen. Es fehlte einer, der das Spiel an sich reißen und beruhigen konnte. Obwohl der ein oder andere spielerisch dazu schon in der Lage wäre. Warum es keinem von uns gelang, muss von den Verantwortlichen (!) genau analysiert werden. Es ist aber auch ganz ehrlich einzuräumen, dass sich manche technischen Unzulänglichkeiten zeigten. Unter Druck gesetzt, haben einige von uns Probleme, den Ball zu kontrollieren und sauber in den eigenen Reihen zu halten. Irgendwie fühlte ich mich ans Indianerspielen aus Kindertagen zurück erinnert. Die Dechsendorfer stürmten auf uns mit Kampfgeschrei und wir machten uns vor Angst in die Hose.
Ähnlich wie das zweite Gegentor entstanden auch Nummer 3 und 4. Wenn das Spiel noch fünf Minuten länger gedauert hätte, wäre vermutlich auch noch eine Niederlage drin gewesen.
Zum Schluss noch ein Wort zur Torwartleistung. Diese war in der ersten Halbzeit schon nicht schlecht, aber in der zweiten Hälfte einfach ÜBERRAGEND. Dechsendorf hätte auch gut und gerne 8:4 gewinnen können. Weiter so, Markus! Für mich „Man of the Match“.
Insgesamt ist festzuhalten: Falls uns einmal zwei solche „erste Halbzeiten“ gelingen sollten, möchte ich nicht in der gegnerischen Mannschaft spielen.
(Autor: Robert G.)