(Quelle: Erlanger Nachrichten vom 01.07.2011)
Zum 90. Jubiläum wird das Sportheim auf Vordermann gebracht
ERLANGEN – Am 1. Juni 1921 gründeten katholische junge Männer die Ortsgruppe Erlangen im „Reichsverband für Leibesübungen in Katholischen Vereinen (Deutsche Jugendkraft)“. Anlass für die DJK Erlangen in diesen Tagen ihr 90-jähriges Jubiläum zu feiern.
Damals als rein katholischer Männersportverein gegründet entwickelte sich die DJK bis 1938 mit Abteilungen für Turnen, Leichtathletik, Schlag- und Faustball, Handball und Wandern sowie nach Erwerb des Sportgeländes am Alterlanger See auch Fußball, Schwimmen und Skifahren zur ersten Adresse für sportlich-interessierte Katholiken in der Stadt. Bereits 1932 wurden für den Badebetrieb im Alterlanger See über 2600 Einzelkarten und etliche Dauerkarten verkauft.
Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde dieser Aufschwung allerdings gestoppt. Um überhaupt weiter Sport betreiben zu können musste das Vereinsgelände im Jahre 1936 an die Baumwollspinnerei verkauft werden. Allerdings gelang es dem damaligen geistlichen Beirat Ambros Neundörfer in einer vertraulichen Übereinkunft mit dem Leiter der Spinnerei die Rückübertragung des Geländes für den Fall dass sich die Situation in Deutschland wieder ändert, zu vereinbaren. Zwei Jahre später wurde die DJK Erlangen auf Geheiß der politischen Polizei am 14. März 1938 aufgelöst.
Wiedergründung vor 60 Jahren
Nach Ende des zweiten Weltkrieges dauerte es fünf Jahre bis die amerikanischen Alliierten die Gründung konfessioneller Sportverbände wieder zuließen. So gründeten am 4. Juli 1951 64 Männer unter Leitung von Dekan Neundörfer die DJK wieder, so dass neben dem 90-jährigen Jubiläum, auch 60 Jahre Wiedergründung gefeiert werden kann. Mit dem langjährigen Vorsitzenden und jetzigen Ehrenvorsitzenden Rudi Strian, dem ehemaligen Fußballabteilungsleiter Helmut Rau und Georg Kern sind noch drei Gründerväter im Verein; Helmuth Beck starb vor wenigen Wochen.
Das Gelände am Alterlanger See war nach dem Krieg in einem katastrophalen Zustand. Innerhalb von wenigen Monaten gelang es den Mitgliedern die Sportplätze in Stand zu setzen und mit einer Baracke auch eine Vereinskantine zu installieren. Mit Faustball, Fußball, Tischtennis und Leichtathletik etablierte sich die DJK in Erlangen und mit der Öffnung für Frauen und Nichtkatholiken wuchs der Verein stetig. Zu Beginn der 60er Jahre wurde ein Brunnen für die Wasserversorgung gebaut und ein erster Holzsteg über den Alterlanger See errichtet. Die Abteilungen Tennis und Handball kamen hinzu und die Planungen für einen Sportheim-Neubau liefen. Hindernis war aber die Hochwassergefährdung im Regnitzgrund. Nachdem die Stadt 1972 einen Betonsteg für den Radweg durch den Regnitzgrund bauen ließ und die Mitgliederzahl mittlerweile über 600 Personen zählte intensivierte der damalige Vorstand unter Rudi Strian die Bemühungen für den Sportheimbau. Aufgrund der Lage wurde der Bauantrag nur mit erheblichen Auflagen genehmigt. Dies führte zu Mehrkosten, die sich heute noch auf die Energieversorgung auswirken, anderseits aber auch zu einem der schönsten Sportheime in der Region. 1979 bezog der Verein der nun über 700 Mitglieder in den Abteilungen Fußball, Tennis und Handball zählte, sein Vereinsheim. 1982 wurde die Kegelbahn eröffnet und das Sportheim mit der 1. DJK Kirchweih offiziell eingeweiht. So ist die diesjährige 30. Kirchweih das dritte Jubiläum.
Das ist Anlass für eine Festwoche, in der die drei Säulen der DJK Sport, Gemeinschaft, Glaubensfundament sich in vielfältigster Weise zeigen. Auftakt ist ein Festabend mit Mitgliederehrung heute (19.30 Uhr) im Vereinssaal. Am Sonntag (18 Uhr) tritt der Kabarettist Joachim Zawischa auf, am Samstag 9. Juli ist Kirchweihbetrieb mit der Tanzrock-Band Jackson Syndikat und am Sonntag 10. Juli um 10.30 Kirchweihgottesdienst – beides auf der Terrasse.
Viel Sport in der Festwoche
Auch sportlich ist einiges los, alle Abteilungen präsentieren sich am Vereinsgelände.
Der Fußballnachwuchs hat bei der DJK einen großen Stellenwert.
Mit dem Soccercup findet hier jedes Jahr eines der größten „Mini-Turniere“ statt.
Foto: Hofmann
So organisiert die Handballabteilung am Mittwoch 6. Juli ein Großfeldhandballturnier und die Tennisabteilung bietet am Sonntag 10. Juli nachmittags Streettennis und ein Jedermannturnier an. Die Fußballabteilung hat fast jeden Tag der Festwoche Aktivitäten am Gelände an, Höhepunkt ist aber das Kirchweihwochenende: Am Freitag 8. Juli empfängt die AH-Mannschaft die Alten Herren des 1. FC Nürnberg (Spielbeginn 18.30 Uhr). Am Samstag 9. Juli feiert dann der DJK-Soccercup, eines der größten Mini-Turniere der Region seine Neuauflage und zwischen Endspiel und Kirchweihtanz, empfängt die 1. Mannschaft den Nachbarn vom Bezirksligisten TV48. Es ist einiges geboten im Wiesengrund nicht nur für die 500 Mitglieder sondern für die ganze Stadt.
Das Jubiläumsjahr steht aber nicht nur im Zeichen der Festwoche. 2011 ist auch das Jahr in dem die Generalsanierung des Vereinsheims angegangen werden muss. Die Dächer werden langsam undicht und die Umkleidekabine benötigen nach über 30 Jahren auch dringende Veränderungen.

Das Dach des DJK-Sportheims ist marode. Im Jubiläumsjahr soll nun die Sanierung anlaufen.
80000 Euro sollen alle Maßnahmen zusammen kosten.
Foto: Schreiter